Wir haben vor einiger Zeit beschlossen, daß es mal wieder an der Zeit ist, in’s Studio zu gehen und ein paar schöne Aufnahmen auf die Festplatte zu nageln.
Durch glückliche Umstände konnten wir einen Aufnahmetag im Studio der Pop-Akademie Hamburg vereinbaren, also haben wir unser Equipment in den Kofferaum geworfen und uns am frühen Morgen aufgemacht nach Winterhude.
Während wir bislang meist darauf angewiesen waren, solche Aufnahmetage in Eigenregie zu organisieren, hatten wir diesmal den Luxus einer Tontechnikerin: Gianna, die uns den Tag über nett, geduldig, und kompetent zur Seite stand.
Und wenn wir schon von Luxus reden: so eine Mischkonsole stellt man sich auch nicht mal eben in den Probenraum.
10 Uhr morgens ist nicht gerade die ideale Zeit für Musiker, erst recht, wenn man sein Zeugs aufbauen muss. Wir Gitarristen haben es uns relativ einfach gemacht und unser übliches Live-Equipment benutzt: die gewohnten Gitarren, das übliche Pedalbrett ( für Nicht-Gitarristen: fragt nicht ;)……. ) und unsere kleinen Egnater-Amps, die wirklich alles mitmachen. Das aufwendigste ist aber immer das Drumset, das wir relativ simpel mikrofoniert haben: zwei Großmembran-Mikros für die Overheads, die Klassiker SM 57 für die Snare und AKG D 112 für Snare und Bassdrum – und spasseshalber noch ein AKG C451B für die Hi Hat.
Wir waren uns einig, daß für uns am sinnvollsten ist, weitgehend als Band gemeinsam einzuspielen, also haben wir in den Aufnahmeraum noch zwei kleine Kabinen für Alex und Bösi gebaut, die den Bassamp ( der hier nur als D.I.-Box genutzt wird ) und die Gitarrenverstärker akustisch etwas von den Schlagzeug-Mikrofonen abschotten. Komplett kann man die Übersprechung nicht vermeiden aber – hey – das wird ja keine hochglanzpolierte Pop-Produktion.
Während die Jungs es sich im Aufnahmeraum gemütlich gemacht haben, habe ich mein Lager bei Gianna neben dem Mischer aufgestellt. Einer muss ja den Überblick behalten *hüstel*…
Während der Takes aus dem Regieraum heraus zusätzlich eine Gitarre einzuspielen, war aber nicht wirklich eine gute Idee – ich habe die Gitarre sehr schnell beiseite gelegt und nur den Orientierungsgesang während der Aufnahmen beigesteuert
Mit Aufbau und Mikrofonierung waren wir gegen 13 Uhr fertig. Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es dann mit dem Aufnehmen los: erst die Basistracks ( Drums, Bass, Rhythmusgitarre von Alex ). Wir haben tatsächlich bis zum frühen Abend vier Songs im Kasten gehabt – mehr als jeweils drei oder vier Takes waren kaum nötig.
Im nächsten Schritt kam der Gesang dazu: ein Neumann U87 – das Paradies für Sänger. Zum Niederknien! Daneben habe ich mein iPad gestellt – die Texte habe ich in der App „setlist maker“ gespeichert. (Dazu evtl. mal an anderer Stelle mehr.)
Ich war durch die mitgesungenen „Pilotspuren“ einigermassen warmgesungen – auch das war fix erledigt. Der letzte Schritt war meine Gitarre, für jedes Stück je eine Spur getrennt für Rhythmus und Solo. Alex hat seine Soli bewundernswerterweise mit den Rhythmusspuren eingespielt – soviel Sicherheit habe ich nicht, dafür bin ich zu fummelig.
Wir waren ungefähr um 21:00 Uhr durch mit den Aufnahmen. Dann war Gianna dran mit der „Verwaltungsarbeit“: Ordner anlegen, Spuren exportieren, Dateien kopieren. Sie hat tapfer ( ohne größere Pause ) den ganzen Tag mit uns durchgearbeitet – und am Ende wirklich tolle Aufnahmen abgeliefert. Ein ganz, ganz dickes Dankeschön dafür von uns allen!
Mittlerweile, wieder daheim, sind die Spuren bei mir in Garage Band importiert und die Misch-Arbeit ist in vollem Gange. Die ersten Ergebnisse werdet ihr sehr bald hören. Wir freuen uns schon mächtig darauf – und ihr dürft gespannt sein!
Bis demnext,
Rainer